Lebensmittel retten und Menschen unterstützen – ein Besuch bei der „Tafel“
Dienstag, 20. Februar 2024
Im Rahmen des Ethikunterrichts statteten 12 Schülerinnen und Schüler aus den sechsten Klassen der „Tafel“ Vilshofen in der Ortenburger Straße einen Besuch ab.
Eine Schulstunde stellte sich fast als zu kurz heraus, um alle Fragen beantwortet zu bekommen, die sich die Schüler vorher gestellt hatten.
Unter anderem wollten sie wissen: „Werden die Mitarbeiter bezahlt?“, Wie viele Menschen kann die Tafel in Vilshofen versorgen?“, „Was passiert, wenn das Essen ausgeht?“ oder „Wie kann man beweisen, dass man bedürftig ist?“
Dr. Heinrich Fesl, der Vorsitzende der Vilshofener Tafel, empfing die Schülergruppe äußerst freundlich. Er erklärte die Räumlichkeiten und stellte ausführlich dar, wozu die „Tafel“ ursprünglich gegründet wurde (nämlich zur Rettung von Lebensmitteln), woher die Lebensmittel stammen, wie sich die Abläufe bei der Abholung gestalten und wer anspruchsberechtigt ist.
Besonders betonte er, dass bei der „Tafel“ alle Menschen, die Hilfe brauchen, willkommen sind: unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft, ihrer Sprache oder Religion und unabhängig davon, aus welchem Grund sie Hilfe benötigen. Die im Grundgesetz verankerte Menschenwürde gebiete eine Gleichbehandlung aller Menschen.
In Vilshofen sind alle Mitarbeitenden der „Tafel“ Rentner, die wöchentlich etwa zwei Tage ihrer Freizeit opfern. Ihre Motivation besteht darin, auch nach dem Erwerbsleben etwas Sinnvolles für unsere Gesellschaft zu tun und Menschen in Not zu helfen.
Denkanstöße gab Dr. Fesl den Schülern auch, indem er Beispiele aus dem „Bürgergeld-Regelsatz“, dem sogenannten „Warenkorb“, vorstellte: Können 5,20 Euro am Tag für Lebensmittel und Getränke für einen Sechstklässler wirklich reichen?
Der Besuch bei der „Tafel“ hat die Schülerinnen und Schüler nachdenklich gestimmt und den Ethikunterricht auf jeden Fall bereichert.
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Cordula Scheday, OStRin