Wieviel ist ein Menschenleben wert? Drei Zigaretten oder auch zwei Tage Sonderurlaub. Wer einen Häftling auf der Flucht erschossen hat, wurde so belohnt. Es war keine Seltenheit, dass die Wachhabenden daher Insassen bewusst dazu gezwungen haben, den sogenannten Todesstreifen, eine Sperrzone vor dem Graben und dem elektrisch geladenen Lagerzaun, zu betreten oder wegzulaufen. Das mussten die Schülerinnen und Schüler bei einer der Führungen in der KZ-Gedenkstätte Dachau erfahren. Im Konzentrationslager Dachau kamen zwischen 1933 und 1945 mehr als 41.000 Menschen ums Leben und wurden Opfer eines menschenverachtenden Regimes. Jene, die überlebten, erlitten massive körperliche und seelische Schäden, die sie ihr restliches Leben lang verfolgten. Wie es den Häftlingen ergangen sein mag, wenn sie beim Zählappell stundenlang stillstehen mussten und dann zum Arbeitseinsatz geführt wurden, wie sie Beschimpfungen und Schlägen ausgesetzt waren und der ständigen Angst, den nächsten Tag in diesem rechtsfreien Raum, den ein Konzentrationslager immer darstellte, nicht zu überleben – dies machte der Besuch der Gedenkstätte für die Schülerinnen und Schüler (be)greifbar.

Vor Ort konnten sie unter kundiger Anleitung des Führungspersonals den Weg der Häftlinge bei der Ankunft im KZ nachgehen, konnten anhand von Fotos, Infotafeln und den Gebäuden nachvollziehen, wie mit diesen umgegangen wurde, unter welch unvorstellbaren Bedingungen das Lagerleben ablief und welches Schicksal die Häftlinge teilten. So wurde das im Unterricht erworbene Wissen um den NS-Staat, seine Ideologie und seinen Umgang mit politischen Gegnern sowie Minderheiten und anderen Ethnien greifbar. Das KZ Dachau, so erfuhren die Schülerinnen und Schüler, war das erste Konzentrationslager der Nationalsozialisten und diente als Vorbild für weitere Einrichtungen des KZ-Systems. Viele der späteren Lagerkommandanten, aber auch hohe Funktionäre der SS wurden hier ausgebildet und begannen ihre nach heutigen Maßstäben mehr als zweifelhafte Karriere.

Dass unsere Jugendlichen von den Führungen und dem Erlebten beeindruckt waren, merkte man an den vielen Nachfragen. Obwohl zweieinhalb Stunden im weitläufigen Lagergelände herausfordernd sein können: Alle waren bis zum Schluss mit voller Aufmerksamkeit dabei. Ein gutes Zeichen dafür, dass an diesem Tag Wichtiges passiert ist!   

OStRin Christina Kehrer, Fachschaftsleiterin Geschichte, und OStR Markus Peter, Seminarlehrer Geschichte

Samstag, 07 Juni 2025 11:54

P-Seminar Geschichte: Schüler führen Schüler durch das Auswanderermuseum im Emerenz-Meier-Haus in Schiefweg Am 22. Mai 2025 war es so weit: Nach monatelangen Planungen durch zehn...

Mittwoch, 26 Februar 2025 08:39

Erinnern an den Alltag in der DDR Eine besondere „Reise in die Vergangenheit“ konnten die 11. Klassen und ihre Geschichtslehrkräfte am Dienstag im Atrium antreten. Pfarrer und Kollege Andre...

Sonntag, 23 Februar 2025 14:30

9. Klassen besuchen die Gedenkstätte Dachau  Am 7. Februar 2025 unternahmen die 9. Klassen unserer Schule eine historische Exkursion zur Gedenkstätte Dachau, um sich eingehend mit den Verbrechen...

Freitag, 03 Mai 2024 10:38

Emotionen in Kunstwerken Ausdruck verleihenSchüler der 9c und 9d erschaffen Kunstwerke zu Schicksalen aus dem Holocaust. Der Lehrplan sieht im Fach Geschichte der 9. Klassen eine Auseinandersetzung...

Mittwoch, 24 April 2024 22:49

Mit Geschichte in Berührung kommen – Vortrag zum Todeszug in Nammering Eine beeindruckende Veranstaltung konnten die Schüler der 9. Jahrgangsstufe letzten Mittwoch erleben, als sie nicht nur einen...

Donnerstag, 18 April 2024 23:55

Exkursion der 8. Klassen ins Graphitbergwerk Kropfmühl Das Thema Industrialisierung und ihre Auswirklungen auf die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen waren in den letzten Wochen Thema des...

Mittwoch, 06 März 2024 20:06

Bedrückend, angsteinflößend, riesig – Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau Bedrückend, angsteinflößend, riesig, unfassbar. Das sind nur einige der Adjektive, die den Schüler/innen der 9. Klasse im...

Mittwoch, 02 August 2023 14:57

Waren Sie schon einmal auf der Veste Oberhaus und haben diese auch besichtigt? Sind Sie öfter in der Stadtgalerie als in der Altstadt unterwegs? Sollten Sie sich angesprochen fühlen, geht es Ihnen...