Erste Hilfe in seelischer Not leisten: Ein ganz besonderer Kurs am Gymnasium Vilshofen

Bekannt sind Erste-Hilfe-Kurse, wenn es um körperliche Verletzungen geht. Wenn Personen jedoch in seelische Not geraten, benötigen auch sie Erste Hilfe.
Wie man in derartigen Situationen reagieren kann, lernten jeweils 20 Schülerinnen und Schüler aus den 8. bis 11. Klassen und Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Vilshofen in einem Kurs, der von Mitarbeiterinnen des Universitätsklinikums Regensburg durchgeführt wurde.
Psychische Not begegnet uns im alltäglichen Leben: Sei es das Kind, das im Freizeitpark verloren geht, der Verwandte, der an Krebs erkrankt oder die Mitschülerin, die immer trauriger wirkt. Dabei entsteht oft Unsicherheit und Hilflosigkeit, wenn es Menschen in unserem Umfeld nicht gut geht. Berührungsängste oder die Angst etwas falsch zu machen, hemmen uns.
Ziel der Kurse war es, zum einen die Teilnehmenden für psychische Notsituationen ihrer Mitmenschen zu sensibilisieren. Zum anderen ging es darum, durch konkrete, einfache Handlungsbausteine und -ketten die Sicherheit und das Vertrauen in die eigene Kompetenz zu stärken, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Krisensituationen adäquat reagieren können.
Beide Kurse starteten zunächst mit der Definition psychischer Not und der Frage, wie man sie erkennt. Nach einem sehr offenen Austausch erläuterten die Referentinnen: Bei einer seelischen Not sei die innere psychische Balance aus dem Gleichgewicht geraten, was mit einer massiven Veränderung des Gefühlslebens einhergehe. Bisher hilfreiche Bewältigungsstrategien seien im Moment der seelischen Not kaum bis gar nicht zugänglich. Bei der seelischen Ersten Hilfe gehe es darum, die betroffene Person dabei zu unterstützen, ihr eigenes inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.
Die folgenden drei Module des Kurses beinhalteten schließlich jeweils konkrete Handlungsschritte, die in ein Ablaufschema eingebaut waren. Die Teilnehmenden lernten, wie sie ins Gespräch mit betroffenen Personen kommen und wie sie dabei vorgehen könnten. Das Gefühl, mit der Krise nicht allein zu sein und das Schaffen einer sicheren Gesprächsatmosphäre, die das Stressniveau senkt, sind dabei die Grundelemente.
Auch die eigenen Grenzen und Unterstützungsmöglichkeiten waren ein wichtiger Bestandteil der Schulung. In diesem Zusammenhang wurden sowohl überregionale wie regionale Angebote, beziehungsweise auch schulinterne Ansprechpersonen, thematisiert.
Zum Abschluss wurden die drei Grundbausteine auch auf das Thema Suizidalität angewendet, denn auch dieses soll kein Tabu mehr bleiben.
Die Schulpsychologin und Organisatorin des Projekts Susanne Huber stellte die Bedeutung derartiger Aktionen heraus: „Es ist wichtig, Berührungsängste abzubauen und Hemmschwellen zu senken. Die Kinder brauchen ein Rüstzeug im Umgang mit Menschen, denen es nicht gut geht, denn psychische Not begegnet uns im Alltag immer wieder und dabei wird keine Altersgruppe ausgenommen.“
Ihre Erfahrungen fasste eine Schülerin folgendermaßen zusammen: „Mir hat der Kurs sehr gut gefallen, weil ich immer gerne Menschen helfen möchte und zuvor nicht gewusst habe, wie ich in manchen Situationen reagieren soll. Nun weiß ich es.“ 

Schulpsychologin Susanne Huber

 

Lehrergruppe

Schülergruppe

 

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